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Fan-Ärger in Duisburg
MSV-Team verweigert Schulterschluss

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Fan-Ärger in Duisburg: MSV-Team verweigert Schulterschluss
Foto: Firo

Nach dem 3:2-Sieg über den FSV Frankfurt hat es im Duisburger Stadion eine besorgniserregende Szene gegeben. Die Mannschaft verweigerte das gemeinsame Feiern mit den eigenen Fans.

Eigentlich war nach dem Spiel doch alles wieder gut. Der MSV Duisburg hatte dank einer deutlichen Leistungssteigerung den 0:2-Rückstand gegen den FSV Frankfurt umgebogen und das Spiel mit 3:2 gewonnen. Die Fans feierten, sie wollten nach den 90 teils quälenden Minuten wieder den Schulterschluss mit der Mannschaft. Aber die wollte nicht so Recht mitmachen.

Zögerlich, abwartend und unsicher näherten sich die Duisburger Spieler nach dem Abpfiff der Fankurve, wo lauthals die Tabellenführung besungen wurde. Kingsley Onuegbu und Kapitän Branimir Bajic diskutierten kurz, der MSV-Tross applaudierte höflich distanziert in Richtung des eigenen Anhangs, dann drehte er geschlossen ab.

Wieder pfiffen die Fans, es hagelte wüste Beschimpfungen. Das war an diesem Nachmittag nichts Neues. Schon zur Pause hatte sich die Wut der Anhänger über die desaströs schwache Leistung der Mannschaft entladen. „Oh, wie ist das schön“, sangen die Fans, getrieben von beißender Selbstironie, dazu gab es ein deftiges Pfeifkonzert.

Und nach dem Sieg? Die so dringend benötigte Einheit zwischen Publikum und Mannschaft war Geschichte, bevor sie überhaupt hätte entstehen können. MSV-Kapitän Bajic nannte den Grund: „Wir haben versagt. Wir haben gepennt. Wir sind deshalb selbst unzufrieden mit uns. Wir hatten nichts zu feiern.“ Anschließend versprach der Bosnier: „Beim nächsten Spiel gehen wir wieder zu den Fans.“

Von der Szene hatte Trainer Ilia Gruev nichts mitbekommen. „Ich bin nach dem Spiel direkt in die Kabine gegangen“, erklärte der Deutsch-Bulgare. Er weiß, wie wichtig die Fans der Duisburger im Aufstiegskampf sind und noch sein werden. Er kündigte daher an: „Darüber werde ich mit der Mannschaft noch sprechen.“

Indes warb Bajic für mehr Geduld: „Seit dem neunten Spieltag sind wir Erster, haben jetzt sechs Punkte Vorsprung auf den zweiten Platz. Bis jetzt ist alles gut.“ Doch der 37-Jährige weiß, dass die Geduld bei manchem Anhänger in dieser Saison arg strapaziert worden ist. „Wir sind so oft in Rückstand geraten und haben dann das Spiel gedreht. Das ist schwierig, das kostet viel Kraft.“

Mit ganz viel Ironie fügte er hinzu: „Beim nächsten Mal schießen wir zwei Tore und verlieren dann.“

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